Veranstaltungen

Hier finden Sie Veranstaltungen, die außerhalb unseres jährlichen Festivals „So macht man Frühling“ stattfinden.

Lesung Alexander Swoboda: Monolog des Vandam aus der Nationalstraße (Jaroslav Rudis, Nationalstraße 2016)

17.11.2024 / 18:30 Uhr / galerie am schwarzen meer

Vandam war einer von denen, die es losgetreten haben am 17. November 1989, als unten in der Prager Altstadt auf der Nationalstraße die samtene Revolution ins Rollen kam, die einige Wochen später das kommunistische Regime hinwegfegte. Damals war Vandam ein junger Mann, ein Vorstadt-Held oben in der Plattenbausiedlung des neuen Prag.  Vandam ist kein Held,, sondern ein Verlierer: Wegen Gewaltexzessen aus dem Polizeidienst entfernt, prügelt er sich als einsamer Schläger durch Tage und Nächte und hebt im Fußballstadion regelmäßig die rechte Hand zum Hitlergruß. ‚Ich bin ein Römer. Kein Nazi. Warum sollte man in Europa nicht mit dem römischen Gruß grüßen dürfen?‘

Alexander Swoboda, der in der Bühnenfassung von „Nationalstraße“ am Theater Bremen „Vandam“ spielte, schlüpft für diese Veranstaltung wieder in die Rolle und liest aus dem Buch von Jaroslav Rudiš.

Jaroslav Rudis, Nationalstraße (2016)

Lesung und Gespräch: Petr Borkovec, Lena Dorn: "Den Stock aufheben" (Edition Korrespondenzen 2024)

16.11.2024 / 18:30 Uhr / galerie am schwarzen meer

Kurzgeschichten des Dichters Petr Borkovec weisen ihn als Meister der genauen Beobachtung aus. Mit subtilem Humor erzählen sie von scheinbaren Kleinigkeiten und führen oftmals zu Erinnerungen. Der Autor sammelt Erfahrungen bei der Tiernotrettung, er besucht entomologische Börsen, streift durch Flusslandschaften. Petr Borkovec‘ Prosaminiaturen sind Geschichten einer sinnlichen Aneignung von Welt, der dichterischen Wahrnehmung und Verwandlung. Epiphanien des Alltäglichen.

Petr Borkovec wurde 1970 in Louňovice pod Blaníkem in Mittelböhmen geboren, er lebt in Černošice bei Prag. Er schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und Texte für Kinder. Zudem hat er zahlreiche Übertragungen von russischer Lyrik des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Zusammen mit dem Philologen Matyáš Havrda übersetzt er antike Dramen, u.a. für das Nationaltheater Prag: Sophokles‘ „Oedipus Rex“ (1999), Aischylos‘ „Orestie“ (2002), Euripides‘ „Die Bakchen“ (2023) und Euripides‘ „Medea“ (Premiere April 2024). Von 2005 bis 2023 leitete er das Literaturcafé Fra. Er unterrichtet am Lehrstuhl für literarische Produktion an der Akademie der Bildenden Künste in Prag.  Auszeichnungen: Jiří-Orten-Preis (1995), Hubert-Burda-Award (2002), norbert-c.-kaser-Preis (2002).

Lena Dorn hat Slawistik und Geschichte studiert und arbeitet als Wissenschaftlerin, Übersetzerin, Autorin und Kuratorin. Sie lebt in Berlin und übersetzt Kinderbücher, Sachtexte, Lyrik und Prosa aus dem Tschechischen und Slowakischen. 2021 wurde sie mit dem Sonderpreis Neue Talente des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet

 

Petr Borkovec, Foto: Rafał Komorowski, CC BY-SA 4.0

Ausstellungseröffnung „Wir wollen Demokratie, Marktwirtschaft und Pluralität“

15.11.2024 / 18 Uhr / galerie am schwarzen meer

Am 17.November 1989 protestierten Studierende friedlich in Prag. Auf der Nationalstraße, mitten in der Stadt, wurde der Demonstrationszug von der Polizei brutal zusammengeschlagen. Das war der Beginn einer gesellschaftlichen Umwälzung, die ihren Höhepunkt am Tag der Menschenrechte, am 10.12.1989 erreichte. An diesem Tag spricht der Dissident Vaclav Havel zu 300.000 Menschen, die sich auf dem Wenzelsplatz versammelt haben. Keine drei Wochen später wird er zum Präsidenten gewählt. Heute sind diese Ereignisse unter dem Begriff „Samtene Revolution“ bekannt.  In diesem Jahr erinnert die tschechische Gesellschaft an wichtige Meilensteine der modernen Geschichte: 35 Jahre seit der Samtenen Revolution, 20 Jahre seit dem Beitritt zur Europäischen Union.

In einer Ausstellung aus Bild und Tondokumenten, mit Gesprächen und Lesungen erinnern auch wir an diese Zeit.

Begrüßung: Dr. Hermann Kuhn, Forum Osteuropa, Europa-Union Bremen e.V.

Einführung: Libuše Černá und Klaas Anders

Konzert: Rotten Golden Hands

30.10.2024 / 20 Uhr / Kulturwerkstatt westend


Die Prager Band Rotten Golden Hands, bestehend aus Theaterschaffenden, kreiert originelle Musik in einem Stil, der der Ästhetik des Filmwesterns folgt, mit einem Hauch von Post-Rock oder Post-Punk.
Die Band wurde von einem fiktiven Western-Comic inspiriert, in dem die Charaktere auf subtile Weise den Bandmitgliedern selbst ähneln.

Louis Traore

Jakub Šulík

Mikoláš Zika

Emil Rothermel