Lesung Alexander Swoboda: Monolog des Vandam aus der Nationalstraße (Jaroslav Rudis, Nationalstraße 2016)
17.11.2024 / 18:30 Uhr / galerie am schwarzen meer
Vandam war einer von denen, die es losgetreten haben am 17. November 1989, als unten in der Prager Altstadt auf der Nationalstraße die samtene Revolution ins Rollen kam, die einige Wochen später das kommunistische Regime hinwegfegte. Damals war Vandam ein junger Mann, ein Vorstadt-Held oben in der Plattenbausiedlung des neuen Prag. Vandam ist kein Held,, sondern ein Verlierer: Wegen Gewaltexzessen aus dem Polizeidienst entfernt, prügelt er sich als einsamer Schläger durch Tage und Nächte und hebt im Fußballstadion regelmäßig die rechte Hand zum Hitlergruß. ‚Ich bin ein Römer. Kein Nazi. Warum sollte man in Europa nicht mit dem römischen Gruß grüßen dürfen?‘
Alexander Swoboda, der in der Bühnenfassung von „Nationalstraße“ am Theater Bremen „Vandam“ spielte, schlüpft für diese Veranstaltung wieder in die Rolle und liest aus dem Buch von Jaroslav Rudiš.